geistige Gewalt
Nicht alles, was dem Adressaten unangenehm ist, ist geistige Gewalt. Es gibt zum Beispiel unangenehme Wahrheiten. Das sind Wahrheiten, die einem Menschen unangenehm sind, weil sie unangenehme Gefühle in ihm auslösen. Wahrheit kann niemals Gewalt sein.
Was unterscheidet dann aber geistige Gewalt von unangenehmer Wahrheit?
Es liegt auf der Hand: geistige Gewalt ist der gezielte Einsatz von Lügen bzw. Aussagen, die nicht wahr sind.
Die Menschheit hat ein sehr grundsätzliches Problem, über das ich bereits an vielen Stellen geschrieben habe: die rationale Isolierung
Ideen werden nur rational beurteilt, nicht aber energetisch, intuitiv und emotional.
Rational aber kann die Wahrheit nur sehr rudimentär erfasst werden.
Im Gegenteil ist die rationale Ebene sogar eine ideale Spielwiese, um Sachen zu behaupten, die auf rationaler Ebene nicht anfechtbar sind und die aber trotzdem nicht stimmen. Die isolierte rationale Ebene kann als eine Art geistige Waffe missbraucht werden, um Scheinwahrheiten abzusetzen, die in höchstem Maße verletzend sind, weil sie eben falsch sind, ohne dass das rein auf der rationalen Ebene nachweisbar wäre.
Genau das unterscheidet eine kommunikative Verletzung von einer unangenehmen Wahrheit.
Menschen setzen dieses Instrument massiv, bewusst und gezielt ein.
Ein häufiges Muster ist, dass verletzende Falschaussagen benutzt werden, um unangenehme Wahrheiten abzuwehren.
Ein Mensch spricht eine unangenehme Wahrheit aus, weil das für die weitere Entwicklung einfach notwendig ist und ein anderer, der das nicht hören will, weil er gerne seine Illusionen aufrechterhalten möchte, macht ihn daraufhin mit Falschaussagen nieder.
Das ganze Internet ist voll davon.
Die Wahrheit kann nur innerlich, intuitiv erfasst werden. Die Wahrheit kann man spüren.
Aber dieses Spüren zählt nicht. Innere Wahrnehmungen werden im gegenwärtig vorherrschenden Weltbild der Menschen nicht anerkannt. Es wird nur anerkannt, was auf rationaler Ebene nachgewiesen werden kann.
Und das nutzen Menschen aus als geistige Waffe: rational nicht anfechtbar, aber tatsächlich falsch.
Es ist ein gewaltiges Gemetzel auf kommunikativer Ebene in Gang. Es sind ja nur Worte - also wen kümmerts.
Menschen ertragen das vor allem deshalb, weil ihre Gefühle sowieso blockiert sind durch eine stetig ansteigende Zahl von Suchtmitteln.
Ich möchte aber eines zu bedenken geben:
Diese materielle Welt ist nicht das Ende allen Seins. Es gibt eine geistige Welt, die hinter allem existiert. Spätestens mit dem Tod des Körpers muss ein Mensch sich dieser geistigen Welt stellen. Und dort funktioniert der rationale Beschiss nicht mehr. Dann wird die Rechnung aufgemacht.
Früher oder später muss ein Mensch sich dem Schmerz darüber stellen, was er alles an Wertvollem zerstört hat - geistig oder materiell, das spielt keine Rolle.