Wertschätzung
Die meisten Menschen fühlen sich einen Großteil ihres Alltags nicht besonders toll. Kompensiert wird das durch Kaffee, Zigaretten, Alkohol, Telefonieren, mit dem Handy spielen, Radio hören, Fernsehen, Computerspiele, Essen uvm.
Nun möchte ich mal ein kleines Experiment vorschlagen:
Man sage mal einem anderen Menschen etwas Anerkennendes, z.B. "Das hast Du wirklich gut gemacht." und achte dann darauf, wie das innere Befinden sich dadurch verbessert.
Wer Anerkennung gar nicht über die Lippen bekommt, könnte auch erst mal mit einfacher Zustimmung anfangen: "Ja, das stimmt." oder "Da stimme ich dir voll zu."
Erstaunlich viele Menschen sind zu Anerkennung und Zustimmung fast überhaupt gar nicht mehr fähig. Sie widersprechen und kritisieren nahezu grundsätzlich. Da ich selber in meinem ganzen Leben noch nie so gewesen bin, kann ich nicht wirklich nachvollziehen, wie es dazu kommt. Meine These ist, dass sie die Illusion brauchen, alles besser zu wissen und zu können als alle anderen.
Dadurch entgeht diesen Menschen aber auch das kleine Wunder, welches Zustimmung und Wertschätzung auf der Stimmungsebene auslöst:
Zustimmung und Wertschätzung verbessern die Stimmung schlagartig in einem erstaunlichen Maße. Und das funktioniert auch irgendwie immer.
Das Gegenteil von Zustimmung und Wertschätzung sind Ablehnung und Kritik.
Und auch mit Ablehnung und Kritik kann man unser kleines Experiment machen, wie sie die Stimmung verändern.
Man wird feststellen, wie Ablehnung und Kritik die Stimmung herunterziehen.
Ich wollte damit nicht gesagt haben, dass Ablehnung und Kritik nicht ab und zu nötig sind. Sie sind es aber mit absoluter Sicherheit nicht in dem gegenwärtig üblichen Ausmaß.
Genauso wenig, wie das gegenwärtig übliche verschwindend geringe Ausmaß von Zustimmung und Wertschätzung berechtigt ist.
Zustimmung, Wertschätzung und Anerkennung sind Aspekte von Liebe. Etwas wird bejaht. Und dann fließt Energie. Das ist das Wesen von Liebe, auch wenn es in den verschiedenen intensitätsmäßgen Abstufungen nicht unbedingt immer als Liebe bezeichnet wird.
Dieses JA, das dann zu einem Fluss zustimmender Energie führt, ist die Grundlage jeglichen Wachstums. Es ist die grundlegende alles antreibende Kraft im Universum und die zentrale Grundlage allen Seins. Ohne dieses JA und diese Energie wächst gar nichts.
Dass in der gegenwärtig üblichen kritischen Geisteshaltung der Menschen überhaupt noch irgendetwas wächst, ist ein kleines Wunder, das aber ganz bestimmt nicht den Menschen selbst zu verdanken ist.